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Kumulative Dissertation schreiben

Kumulativ stammt von „kumulieren“, was so viel wie „anhäufen“ bedeutet. Auf eine Doktorarbeit bezogen ist kumulative Dissertation eine Zusammenfassung von mehreren wissenschaftlichen Arbeiten oder Studien.

Die verwendeten wissenschaftlichen Arbeiten müsse vorab in Fachzeitschriften zur Veröffentlichung angenommen worden sein.

Die Kumulierung der Studien in einem thematischen Zusammenhang bilden gemeinsam deine Dissertation.

In diesem 1a-Studi Artikel lernst du, was du beim Aufbau einer kumulativen Dissertation beachten solltest.

 
Definition

Kumulative Bedeutung und Definition

Die kumulative Dissertation ist ein Sonderfall, da es sich nicht um ein eigenständiges Werk handelt. Daher werden je nach Hochschule/Universität Kriterien geprüft, ob die Leistung einer kumulativen Dissertation einer Monographie gleichzusetzen ist.

Die folgende Tabelle zeigt den Unterschied der Formen einer Doktorarbeit.

Kumulative Dissertation Monografie
Definition Sammlung publizierter/akzeptierter Fachartikel Einzelnes, zusammenhängendes wissenschaftliches Werk
Struktur Mehrere thematisch verbundene Aufsätze Durchgängige, in Kapitel unterteilte Abhandlung
Publikationsform Einzelne Artikel in Fachzeitschriften Gesamtes Werk als Buch oder digital
Inhaltliche Kohärenz Thematischer Zusammenhang zwischen Artikeln Einheitliche, durchgehende Argumentation
Peer-Review-Verfahren Jeder Artikel einzeln geprüft Gesamtes Werk im Review
Autorenschaft Oft mit Ko-Autoren Meistens einzelner Autor
Zielgruppe Fachpublikum in spezialisierten Bereichen Wissenschaftliche Gemeinschaft und breitere Öffentlichkeit
Beispiel Artikelserie zu spezifischem Forschungsaspekt Umfassendes Buch zu einem Themenbereich

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Die Art des Materials wird häufig von der Hochschule/Universität und je nach Fachbereich eingegrenzt.

Es können jedoch folgende allgemeine Aussagen getroffen werden:

Short Report

Ein Short Report kann als Hauptbestandteil einer Dissertation akzeptiert werden, wenn er strukturell und vom Umfang her einer Originalarbeit entspricht. Die Zulässigkeit wird durch den Promotionsausschuss im Einzelfall geprüft.

Letter

Ein Letter, der in einer Fachzeitschrift mit einem zweistelligen Impactfaktor veröffentlicht wurde und Daten präsentiert, die denen einer Originalarbeit gleichkommen, kann in Betracht gezogen werden. Auch hier erfolgt eine Einzelfallprüfung durch den Promotionsausschuss.

Methodenarbeiten

Methodenarbeiten unterliegen ebenfalls einer Einzelfallprüfung durch den Promotionsausschuss.

Meta-Analysen

Maximal eine Meta-Analyse darf Teil einer kumulativen Dissertation sein. Eine zweite Veröffentlichung muss eine Originalarbeit sein. Cochrane Reviews und ähnliche systematische Reviews werden wie Meta-Analysen behandelt.

Nicht zulässige Formen:

  • Review-Artikel
  • Fallstudien

1a-Studi-Tipp: Unveröffentlichte Manuskripte, Review-Artikel, Fallstudien, Short Reports, Letters und Methodenarbeiten, die in der Einzelfallprüfung nicht als Hauptbestandteil einer Dissertation anerkannt wurden, können dennoch als ergänzende Beiträge aufgenommen werden. Voraussetzung ist, dass diese zum besseren Verständnis der Arbeit beitragen.

Voraussetzungen

Kumulative Dissertation Voraussetzungen

Um deine Thesis als kumulative Dissertation einzureichen, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehören:

  • Erfüllung der Kriterien (siehe oben Bedeutung)
  • Peer-Review-Verfahren der Artikel
  • Veröffentlichung in Fachzeitschriften
  • Genehmigung deines Doktorvaters

Eine fachübergreifende Akzeptanz ist (noch) nicht in allen Fächern standardisiert. Eine kumulative Dissertation wird häufig geschrieben in den Fachbereichen:

  • Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik)
  • Medizin
  • Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik)
  • Wirtschaftswissenschaften (BWL)
  • Psychologie
  • Umweltwissenschaften
  • Biotechnologie

Eine kumulative Dissertation hat Vor- und Nachteile

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Vorteile einer kumulativen Dissertation Mögliche Nachteile einer kumulativen Dissertation
Schreibarbeit verteilt auf mehrere kleine Projekte Erfordert außergewöhnlich gute wissenschaftliche Arbeiten
Motivation und Zeitaufwand erleichtert durch kürzere Projektphasen Herausforderung bei der Erreichung der Publikationsstandards
Sichtbarkeit und Reputation: Schnellere und größere Reichweite durch Publikation in angesehenen Journalen Möglicherweise hohe Abhängigkeit von namhaften Ko-Autoren
Interdisziplinarität: Ermöglicht Publikation in verschiedenen Fachrichtungen Erfordert Abstimmung mit Promotionsbetreuenden und Einhaltung von Regularien
Akademische Karriere: Förderung durch erhöhte Sichtbarkeit und Publikationsrate Eigenanteil muss klar erkennbar sein, besonders bei Ko-Autorenschaften
Aufbau

Kumulative Dissertation Aufbau

Der innere Zusammenhang der kumulativen Dissertation ist essenziell, damit deine Doktorarbeit akzeptiert wird. Die einzelnen Aufsätze, Studien, wissenschaftlichen Arbeiten müssen inhaltliche Bezüge zueinander haben.

Formaler Aufbau einer kumulativen Dissertation

1. Deckblatt

2. Eidesstattliche Versicherung

3. Inhaltsverzeichnis

4. Abkürzungsverzeichnis

5. Publikationsliste

Auflistung der in der Dissertation enthaltenen Publikationen.

6. Bestätigung der Ko-Autoren

Nachweis des Arbeitsanteils aller Ko-Autoren, auch für zusätzliche Beiträge.

7. Einleitung

Eine 5- bis 10-seitige Einleitung. Bei Ko-Autorenschaft muss der Eigenanteil klar dargestellt werden, vorzugsweise in einem eigenen Kapitel.

8. Zusammenfassung (sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch)

9. Theorie

10. Hauptteil

11. Diskussion

12. Fazit

13. Literaturverzeichnis

14. Danksagung

15. Lebenslauf

Exposé für kumulative Dissertation

Ein Exposé für eine kumulative Dissertation ist ein detaillierter Forschungsplan als ein Fahrplan. Dieser fasst die Ziele, Methoden, den theoretischen Rahmen und die Struktur deiner geplanten Dissertation zusammen.

Das Exposé ist ein wichtiges Werkzeug. Du definierst vorab dein Forschungsvorhaben grundsätzlich bereits intensiv mit der Machbarkeit auseinander. Des Weiteren schaffst du eine geeignete Grundlage, um deinen Doktorvater von deinem Forschungsvorhaben zu überzeugen.

Aufbau eines Exposés für eine kumulative Dissertation

  1. Titelblatt
  2. Einleitung und Hintergrund
  3. Kurze Darstellung des Forschungsgebiets und Relevanz des Themas.

  4. Forschungsfragen/-ziele
  5. Klare Formulierung der übergeordneten Fragestellung und -ziele.

  6. Theoretischer Rahmen
  7. Darstellung des theoretischen Hintergrunds und bestehender Forschungen im Kontext Ihrer Arbeit.

  8. Methodik
  9. Beschreibung der Forschungsmethoden und -ansätze.

  10. Vorläufige Gliederung
  11. Struktur der Dissertation mit einer Übersicht der geplanten Kapitel.

  12. Zeitplan
  13. Realistischer Zeitplan für die Fertigstellung der einzelnen Abschnitte.

  14. Auswahl an Quellen im Literaturverzeichnis

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Diskussion kumulative Dissertation

In der Diskussion in einer kumulativen Promotion interpretierst du die Ergebnisse der einzelnen veröffentlichten Arbeiten. Hierbei fasst du diese zusammen und stellst diese in einen größeren wissenschaftlichen Kontext.

Ziel der Diskussion ist es, einen Beitrag zur Forschung in deinem Fachbereich zu liefern. Des Weiteren werden die Zusammenhänge der Studien/Publikationen erörtert und darauf Schlussfolgerungen gezogen.

Aufbau der Diskussion einer kumulativen Dissertation:

  1. Überblick über die Hauptergebnisse
  2. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse aus den einzelnen Publikationen.

  3. Interpretation der Ergebnisse
  4. Analyse und Interpretation der Ergebnisse in Bezug auf die Forschungsfragen und des theoretischen Rahmens.

  5. Zusammenhänge zwischen den Studien
  6. Erläuterung, wie die einzelnen Arbeiten zusammenhängen und das Gesamtbild Ihrer Forschung formen.

  7. Beitrag zur Wissenschaft
  8. Diskussion, wie die Ergebnisse zur aktuellen Forschung in deinem Fachgebiet beitragen.

  9. Limitationen und zukünftige Forschungen
  10. Kritische Betrachtung der Einschränkungen deiner Forschung und Vorschläge für zukünftige Studien.

  11. Schlussfolgerung
  12. Abschließende Überlegungen, die die Hauptgedanken deiner Forschung zusammenfassen.

Beispiel

Kumulative Dissertation Beispiel

Damit du eine bessere Übersicht über den Aufbau und auch den Inhalt einer kumulativen Dissertation bekommst, findest du hier einige Recherchequellen:

  • Universitätsbibliotheken
  • Wissenschaftliche Datenbanken (z. B. JSTOR, PubMed, Google Scholar)
  • Fachspezifische Repositorien
  • Forschungsnetzwerke und soziale Medien für Wissenschaftler
  • Kollegen, die eine Dissertation eingereicht haben
Häufige Fragen & Antworten

Du hast noch weitere Fragen zum Schreiben einer Dissertation, die du nicht in diesem Artikel beantwortet bekommen hast? Dann recherchiere weiter in der 1a-Studi Akademie.

Kumulativ bedeutet „anhäufend“ oder sich „ansammelnd“. Im Kontext einer Dissertation bedeutet kumulativ eine Zusammenstellung von Elementen, die zusammen ein Ergebnis ergeben.
Eine kumulative Dissertation besteht aus einer Sammlung von Forschungsarbeiten. Diese Publikationen werden durch eine einleitende Zusammenfassung und einen Diskussionsteil verbunden.
Die Seitenanzahl einer kumulativen Dissertation in der Medizin variiert stark. Die Kriterien bilden die Anzahl und der Umfang der veröffentlichten Artikel abhängt. Üblicherweise umfasst die Thesis 3 bis 5 wissenschaftliche Publikationen. Zusätzlich zur eigentlichen Artikel-Sammlung gehört eine umfassende Einleitung und eine abschließende Diskussion. Somit sind es in der Regel ca. 60 bis 80 Seiten.
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